Seit mehr als 400 Jahren führt der Weg von Lagesbüttel und Groß Schwülper nach Walle über eine Schunterbrücke. Diese Überlieferung bestätigten Untersuchungen von Holzpfosten, die 2005 bei Baubeginn der jetzigen Brücke ausgegraben wurden. Derartige Gründungspfosten konnten von Wasser umflutet mehrere Jahrhunderte überdauern. Anders der hölzerne Oberbau, der immer wieder erneuert werden musste. Dass es sich ursprünglich um reine Holzkonstruktionen handelte, macht auch eine Zeitungsnotiz von 1871 deutlich: Die Bauern wurden aufgerufen, das marode Bauwerk wieder instand zu setzen, nachdem ein Knecht mit seinem Pferdefuhrwerk auf der Brücke verunglückt war. Das Holz wurde von "Staat" geliefert. 

Seit dem die Schunterwiesen ab 1860 bewässert wurden, waren zwei Brücken erforderlich. Eine über den Flusslauf der Schunter und die zweite (Richtung Lagesbüttel) über den Staugraben (Pastorengraben). Vor der eigentlichen Schunterbrücke befand sich ein Stauwehr aus Mauerwerk und Beton. Die vier Durchlässe konnten mit Schiebern aus Holz (Schütten) verschlossen werden. Bei geschlossenen Schiebern wurde die Schunter angestaut und der westwärts abzweigende Bewässerungsgraben geflutet. Der Staugraben verteilte das Wasser über kleinere Gräben auf die Wiesen- und Weideflächen. 

Unterhalb des Wehres lernten die Waller Kinder das Schwimmen. Auf der Betonfläche konnte man bei normalem Wasserdurchfluss stehen. Danach kam flussabwärts eine tiefere Kuhle. Die galt es mit Anschwung und Hilfe der Strömung zu überwinden. Das wurde so lange wiederholt, bis man ein sicherer Schwimmer war. 

Der Bau von zwei massiven Brücken anstelle der bisherigen Holzbrücken erfolgte 1929. Bis zur Verlegung des Schunterbettes 1959, der Verfüllung des Staugrabens und dem Abriss des Stauwehres wurden die Durchlässe beider Brücken benötigt. Danach floss das Wasser der neuen Schunter durch die ehemalige Staugrabenbrücke. Die eigentliche Schunterbrücke war im Grunde überflüssig geworden, sorgte aber bei Hochwasser als Flutbrücke für schnellen Abfluss. Das neue Brückenbauwerk von 2005 überspannt auf einer Länge von 30 Metern sowohl den Flusslauf als auch den Hochwasserablauf. 

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 Stauwehr. Blick von Südwesten.

Foto: Gisbert Hauer

Schunterbrücke

Foto: Jürgen Gartung

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